Die Bürgerstiftung Bruchsal feierte 20jähriges Bestehen
Fröhliche Kinderstimmen erschollen im ehrwürdigen Kammermusiksaal des Bruchsaler Schlosses beim Festakt zum 20jährigen Bestehen der Bürgerstiftung Bruchsal. Dort wo sonst überwiegend klassische Musik zu hören ist und sogar schon Mozart auf einer Durchreise musiziert haben soll, sangen die „Jekasi-Singers“, Kinder aus Heidelsheim, den Song von der Kokosnuss und auch die honorigen Gäste stimmten ein: „Wo ist die Kokosnuss?“ Dies gab dem Festakt sogleich eine fröhliche Note und brach das „Eis“ für die Festredner.
Unerwartet große und nachhaltige Wirkung
Bernd Doll, Ex-Oberbürgermeister von Bruchsal, resümierte in seiner Ansprache als Initiator der Bürgerstiftung Bruchsal und deren Kuratoriumsvorsitzender: „Ich hätte bei der Gründung nie gedacht, dass diese Stiftung eine so starke und nachhaltige Wirkung erzielen würde.“ Doll konnte dabei mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: Die Stiftung hatte bei der Gründung im Jahr 2004 mit 17 Urstiftern ein Stiftungskapital von 136.000 Euro und verfügt heute über rund 3,3 Millionen Euro als unantastbare Finanzgrundlage. Damit gehört die Bruchsaler Bürgerstiftung zu den Top 10 in Baden-Württemberg und zu den Top 50 in Deutschland. Die Projekte werden nur aus den Erträgen des Kapitals und aus Spenden finanziert. 1,2 Millionen Euro an Fördergeldern sind seit Gründung in die mehr als 500 Projekte geflossen. Damit dokumentiere sich die 20jährige Erfolgsgeschichte der Stiftung, die eng mit der Person von Gilbert Bürk, Vorstand von Beginn an, verbunden sei, sagte Doll und dankte ihm für sein überaus großes Engagement.
Die Spuren der Bürgerstiftung sind überall in Bruchsal zu finden
Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold Schick ging bei ihrer Ansprache auf Spurensuche nach den vielfältigen Wirkungen, die die Bürgerstiftung in Bruchsal entfaltet habe. Man finde diese Spuren vor allem in den drei „Säulen“ der Bürgerstiftung: Grundversorgung der Kinder mit Familien, Netzwerk „Kinder in Not“ sowie Sprachförderung und Persönlichkeitsstärkung von Kindern und Jugendlichen. „Dazu kann auch ich nur sagen: ‚Danke Herr Bürk‘,“ so die Oberbürgermeisterin. Betätigungsfelder sind nach der Satzung der Bürgerstiftung unter anderem Bildung, Erziehung und Wissenschaft, Kunst und Kultur, Jugend- und Altenhilfe, Umwelt- und Naturschutz, Heimatpflege sowie mildtätige Zwecke.
„Von Bürgern für Bürger in Bruchsal“
„Es gibt viele Menschen in unserer Stadt, die beruflich erfolgreich sind und wirtschaftlich abgesichert.“ Mit diesem Gedanken ging seinerzeit Bernd Doll in die Gespräche mit den späteren Urstiftern. Daraus entstand die Philosophie der Bürgerstiftung „Von Bürgern für Bürger in Bruchsal“. Diese Leitlinie steht bis heute für das Handeln der Stifter und Spender. Sie drückt sich auch darin aus, dass die Stiftung rein ehrenamtlich verwaltet wird, „damit jeder Cent und jeder Euro, der gespendet wird, in die Projekte fließt.“ Dafür steht das Gütesiegel der Bürgerstiftungen als Qualitätsmerkmal, das jeweils für zwei Jahre verliehen wird nach Prüfung aller Unterlagen. Seit 2006 hat die Bruchsaler Stiftung das Gütesiegel in ununterbrochener Reihenfolge erhalten.