Märchenwald ohne Smartphone und Internet
„Im Märchenwald“ sind in diesem Jahr die Kinder bei der Stadtranderholung des Diakonischen Werkes zu Hause wie immer auf dem Gelände des Odenwaldklubs Heidelsheim. Dementsprechend hatten sie auch den Elternnachmittag am vergangenen Freitag vorbereitet mit Vorführungen rund um das Thema „Märchen“. Es gab eine selbst inszenierte Ritter-Saga zu sehen mit anmutigen Prinzessinnen, bösen Räubern und natürlich tapferen Rittern sowie eine dramatische Darstellung von Schneewittchens Tod und Aufweckung. Lagerlieder erklangen zur Gitarre. Bei einem Märchenquiz mussten Kandidatinnen und Kandidaten – darunter auch Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick – ihr Wissen unter Beweis stellen. Eine Märchenpantomime forderte dann alle Zuschauer und „Der Wolf und die sieben Geißlein“ zeigte einen bösen Wolf, abgefüllt mit dicken Kieselsteinen, der in den „Fluten“ einer großen blauen Plane versank.
Gute Ferienbetreuung für Kinder
„Als familienfreundliche Stadt sind wir sehr daran interessiert, dass Eltern in den langen Sommerferien eine gute Betreuung für ihre Kinder haben“, sagte die Oberbürgermeisterin. „Niemand hat sechs Wochen Urlaub, um sich im Sommer um seine Kinder zu kümmern.“ Deshalb unterstütze die Stadt Bruchsal die dreiwöchige Stadtranderholung mit einer erheblichen Summe. Die Oberbürgermeisterin dankte ausdrücklich allen Beteiligten für die gute pädagogische Betreuung und die Verpflegung der Kinder.
Die Bürgerstiftung Bruchsal verhilft zu unbeschwerten Ferientagen
Die Bürgerstiftung Bruchsal hilft außerdem mit einem zusätzlichen Betrag, dass kein Kind aus Kostengründen abgelehnt werden muss. „Alle Kinder sollen nach einem anstrengenden Schuljahr einige unbeschwerte Ferientage erleben können“, sagt Gilbert Bürk, Vorstand der Bürgerstiftung.
Ulrike Fettig-Durst, Dienststellenleiterin des Diakonischen Werks Bruchsal, freute sich über eine rege Inanspruchnahme der Stadtranderholung, wies aber auch auf die Schwierigkeit hin, gute und engagierte Betreuerinnen und Betreuer zu finden. „Dennoch haben wir wieder ein tolles Team“, sagte sie, „unter der bewährten Leitung von Kirsten Lechner und Lisa Redemann.“
Traditionsangebot über Generationen hinweg
Seit 1966 führt das Diakonische Werk die Stadtranderholung durch. Rund 150 Kinder verteilt auf drei Wochen sind in diesem Jahr wieder dabei. Jede Gruppe hat ihre eigenen Betreuer und kann sich auf dem Gelände ein Lager einrichten. Alljährlich gehören auch Rundgänge mit dem städtischen Förster, Michael Durst, dazu, der die Kinder aufmerksam macht auf Dinge, die sie noch nicht kennen oder nicht auf den ersten Blick sehen.
Der Odenwaldklub hat gerne wieder sein Heim für diese Ferienmaßnahme zur Verfügung gestellt. „Das ist eine liebgewordene Tradition bei uns“, sagt Iris Pagenkopf, die Vorsitzende. „Damit die Kinder genügend Platz haben, räumen wir sogar jedes Jahr unser Heim um. Wir freuen uns, dass die Kinder hier draußen in der freien Natur spielen können und Ferien machen unter Gleichaltrigen – ganz ohne Handy und Internet.“
Wackersteine statt Geißlein für den Wolf
Der Wolf ist tot – „Ertrunken“ in der „Wasserplane“
Märchenquiz mit Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick