Projekttage vermittelten das Lebensgefühl aus der Zeit der Bauernkriege
Das Leben war hart, entbehrungsreich und mühsam im Mittelalter vor 500 Jahren. Leidtragende waren die einfachen Leute, kleine Bauern, Handwerker und Tagelöhner. Diese Lebenssituation konnten die Kinder der Joß-Fritz-Grundschule in Untergrombach bei einer Projektwoche unmittelbar nachempfinden. Neben dem Kennenlernen alter Handwerkstechniken konnten sich die Kinder auch in die damalige Zeit versetzen, als die Bauernaufstände begannen, deren 500jähriges Jubiläum in diesem Jahr begangen wird. „Wir waren sofort bereit, diese Projekttage mit Stiftungsmitteln zu unterstützen und haben 75 Prozent der Kosten übernommen, neben dem Anteil der Stadt Bruchsal.“, sagt Gilbert Bürk, Vorstand der Bürgerstiftung Bruchsal.
Die Projekttage haben Interesse an der (Heimat-)Geschichte geweckt
So konnten die Kinder eine pädagogisch hochwertige Projektwoche erleben. „Hier wurde Geschichtsbewusstsein gelehrt. Die Kinder erfuhren, wie man in früheren Jahrhunderten gelebt hat und – ganz besonders wichtig – sich in dieser Zeit gefühlt haben mag“, sagt Bürk. Ziel der Bürgerstiftung mit ihren Projekten sei es stets, Impulse zu setzen für das Leben heute, für den heutigen Alltag der Kinder und Jugendlichen. Ohne Geschichtswissen und -bewusstsein, könne man sich nicht die Zukunft erschließen, sagt Bürk. „Die Projekttage sollten nicht nur Wissen vermitteln, sondern vor allem Begeisterung für Geschichte wecken“, sagte eine Lehrkraft. „Wenn man sich vorstellen kann, wie Kinder vor 500 Jahren gelebt haben, dann bekommt Geschichte plötzlich ein Gesicht.“
Eigenes Tun festigt das Wissen
Die Kinder aus Untergrombach erlebten dabei ganz handgreiflich, wie man Papier schöpft aus Altpapier, wie aufwendig es damals war Häuser zu bauen, welch eine Kunst das Seildrehen war, wie man „Flyer“ druckt oder wie man einfache Lebensmittel selbst herstellt. „Und es hat auch geschmeckt‘‘, waren sich die Kinder einig.
Freiheit und Demokratie wertschätzen
Thema war natürlich auch die politische und soziale Situation der Bauern und Handwerker, die sich gegen Unterdrückung und Ausbeutung wehrten. So lernten die Kinder verstehen, warum die Untertanen sich gegen ihre Herren auflehnten und warum es zu gewaltsamen Aufständen kam. Bürk verband mit dem Erleben aus den Projekttagen die Hoffnung, dass schon die Kinder Freiheit und Demokratie wertschätzten.