„Alte Herren“ querten das Rheintal zwischen St. Anna-Kapelle und Belvedere
„Es ist ein erhabenes Gefühl, wenn man auf die Strecke zurückschaut, die wir heute an einem Tag bewältigt haben“, sagt Jörg Himmler, der mit elf Fußball-Kameraden vom Alt-Herren-Team des 1. FC Bruchsal, plus zwei Damen, eine Rheintalquerung vollbracht hat. Um sieben Uhr ist die Gruppe an der St. Anna-Kapelle in Burrweiler in der Pfalz aufgebrochen und ziemlich genau 14 Stunden später kam sie am Belvedere in Bruchsal an. Von dort konnte man am Horizont den Pfälzer Wald sehen mit dem Einschnitt, der den Startort von weitem markiert. Dazwischen lagen 55 Kilometer Asphalt, Schotter, Sand, Wiese, Waldboden und andere Bodenbeläge. Es war eine strapaziöse Sponsorenwanderung zu Gunsten der Bürgerstiftung Bruchsal.
Aufgeben kommt nicht in Frage
„Wir sind alle nicht so durchtrainiert, geschweige denn Marathonläufer, dass das nicht eine große Herausforderung gewesen wäre“, sagt Himmler. „Aber Aufgeben war nie eine Option.“ Aufmunternde Worte und der gegenseitige Ehrgeiz hielten die Gruppe zusammen. Der Hako-Schlepper als Begleitfahrzeug musste niemanden „aufsammeln“. In Westheim empfingen die Sportfreunde des dortigen Turnvereins die Wanderer mit Pfälzer Wurst und Weinschorle. Als besonderer Service nahm sich eine Physiotherapeutin der geplagten Waden an und lockerte sie mit sanfter Hand. Die Route führte von Burrweiler über Walsheim, Zeiskam nach Westheim; weiter nach Germersheim, über den Rhein zurück nach Baden, durch das Naturschutzgebiet Elisabethenwörth und am Saalbachkanal entlang schließlich zurück nach Bruchsal und als letzte Herausforderung hinauf zum Belvedere.
Trotz Hindernissen ans Ziel
Wenn es auch Hindernisse zu überwinden gab, war die Freude beim Erreichen des Belvedere umso größer. Erst hemmte den Vorwärtsdrang ein zunächst streikender Hako-Schlepper und später im Schlussteil ein Regenguss in Graben-Neudorf, „der uns eine Stunde kostete – frierend unter einem Tankstellendach“, berichtet Himmler. „Sonst hätten wir die angepeilte Ankunftszeit 20 Uhr geschafft.“
Für jeden gelaufenen Kilometer, haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sponsoren gesucht, die dafür einen bestimmten Betrag „springen“ ließen. Für jeden nicht bewältigten Kilometer drohte ein „Strafzoll“.
Sponsoren für jeden Kilometer
Damit hat die Gruppe mehr als 1.500 Euro erwandert, die für ein Trommelprojekt in der Bruchsaler Pestalozzischule gedacht sind, das die Bürgerstiftung unterstützt. Gilbert Bürk und Dorothee Eckes vom Vorstand der Stiftung dankten den ausdauernden Wanderern und Wanderinnen für die originelle Idee und den hohen Spendenbetrag. (art)