„Mit 1,62 Meter Körpergröße bin ich eher klein. Meine Haut ist dunkel und pockenvernarbt. Ich habe einen stämmigen Körperbau und mein nachtschwarzes Haar ist wild und ungebändigt. Ich habe Asthma und bin kurzsichtig. Später kann dann noch zu meinem Erschrecken Taubheit dazu.“ So lernten die Schülerinnen und Schüler der Konrad-Adenauer-Schule (KAS) Ludwig van Beethoven kennen in einer Projektwoche zum 250. Geburtstag des Komponisten.

Bedeutende musikalische Werke trotz Taubheit

Sonja Oellermann hatte eine Woche mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen eins bis vier verbracht und sich intensiv mit Ludwig van Beethoven beschäftigt und mit seiner Musik. Eine Frage, die alle bewegte: „Wie kann man als nicht hörender Mensch solch eine mitreißende Musik komponieren?“ In einer eindrucksvollen Aufführung im Foyer der Schule vermittelten die Kinder ihren Eltern und Großeltern, Verwandten, Freunden und Mitschülern ein sehr emotionales Bild von „Deutschlands bedeutendstem Komponisten“, wie es hieß.

Wichtige Ergänzung zum regulären Unterricht

Die Bürgerstiftung Bruchsal hatte auch heuer wieder die Projektwoche der KAS finanziell unterstützt, „weil wir diese umfassende kreative und künstlerische Auseinandersetzung mit Musik und einem Komponisten für eine wichtige Ergänzung zum Unterricht halten“, sagen Dorothee Eckes und Gilbert Bürk, vom Vorstand der Bürgerstiftung. „Hierbei werden Wissen und Kompetenz auf eine sehr eingängige Art vermittelt, wie sie der übliche Unterricht nicht leisten kann.“ Die Kinder waren von der Projektwoche begeistert und die Zuschauer von der fast einstündigen Aufführung.

Eine Projektwoche mit bleibender Wirkung zum 250. Geburtstag des Komponisten

Die Kinder boten einen Tanz nach dem Klavierstück „Für Elise“, erzählten eine Anekdote des kleinen Ludwig als „Eierdieb“ mit der Bagatelle opus 33 Nummer 2 Scherzo, berührten Emotionen mit den Tönen der Mondscheinsonate und donnerten bei der Pastorale, seiner sechsten Sinfonie, mit Rap, Gewitter und Hirtengesang.

„Alle Menschen werden Brüder…“

Eindrücklich auch die fünfte, die „Schicksalssinfonie, bei der die Schülerinnen und Schüler den Rhythmus mit leeren PET-Flaschen formten. Höhepunkt war dann die Europa-Hymne „An die Freude“, die neunte Sinfonie Beethovens. Gemeinsam sangen hierzu Schüler, Lehrer und Gäste den Text von Friedrich Schiller, „Alle Menschen werden Brüder…“. (art)