Theatrale Sprachfoerderung

Einen großen Entwicklungsschritt getan

Erst warfen sich die Kerle Schimpfwörter an den Kopf, dann bombardierten sie sich mit Bällen und am Schluss sagten sie: „Entschuldigung! Es tut mir leid. Ich hab dich lieb“. Diese Geschichte von den Kerlen, die sich erst kennen lernen mussten, um sich zu verstehen, spielten Kinder des Kindergartens St. Elisabeth, die ein Jahr lang an dem Projekt „Theatrale Sprachförderung“ teilgenommen hatten. Einmal pro Woche hat Beate Metz, Theaterpädagogin und Spracherzieherin, mit den Kindern gearbeitet.

Sich die Sprache vertraut machen mit allen Sinnen

Sie haben sich Wortfelder und -familien erschlossen. Sie haben Satzstrukturen durchschauen gelernt und Wortarten bewusst eingesetzt. Durch das gemeinsame Theaterspiel ist ihnen die Sprache vertrauter geworden. Beate Metz, führt dieses Projekt schon seit mehreren Jahren erfolgreich in Bruchsaler Kindergärten durch. Die Bürgerstiftung Bruchsal und die Stadt Bruchsal machen dieses Projekt gemeinsam möglich durch ihre finanziellen Zuwendungen, denn diese frühzeitige und außerordentliche Art der Förderung ist in keinem Kindergartenbudget enthalten.

Golfen für die Sprachförderung

Diesmal halfen der Bürgerstiftung die Damen der „Ladies-Abteilung“ des Golfclubs Bruchsal mit einem Benefiz-Turnier, bei dem mehr als 3.000 Euro an Spendengeldern zusammenkamen für eben diese Sprachförderung. „Es ist dringend notwendig, die Sprachfähigkeit frühestmöglich zu fördern, weil die Sprache der Schlüssel zur Bildung ist und damit für die Zukunft der Kinder“, sagen Gilbert Bürk und Dorothee Eckes vom Vorstand der Bürgerstiftung, die sich beide zusammen mit Inge Ganter, Verantwortliche für die kommunale Jugendpflege in Bruchsal, vom Erfolg der Theatralen Sprachförderung überzeugen konnten beim Besuch der Aufführung im Haus der Begegnung. Ebenso waren dabei Carola Gantner, Uschi Nagel und Gabi Lohöfer als Vertreterinnen der Damen vom Golfclub Bruchsal. Sechs Wochen haben die Kinder an der Aufführung gearbeitet und geprobt. Dabei haben sie soziale Kompetenzen eingeübt – den ersten Eindruck bei einem zweiten Blick zu überprüfen, sich zu entschuldigen und sich zu vertragen.

Die ganze Persönlichkeit im Blick

„Dies gilt auch insgesamt für das ganzheitliche und deshalb so wertvolle und erfolgreiche Konzept der Theatralen Sprachförderung“, sagt Metz. „Die Kinder sind mit ihrer ganzen Persönlichkeit gefordert und haben im zurückliegenden Jahr einen großen Schritt in ihrer Entwicklung gemacht. Die Schulanfänger können gestärkt und selbstbewusst in ihren neuen Lebensabschnitt gehen.“