Theaterwerkstatt

Theaterwerkstatt für junge Menschen förderte Kreativität und Selbstbewusstsein

„Was ich dir schon immer einmal sagen wollte…“ Das war die persönlichste und mutigste Szene der Werkschau zum Thema „Kommunikation“ im Kunsthof der Musik- und Kunstschule (Muks), entwickelt und aufgeführt von der Theaterwerkstatt für junge Menschen. Sie hatten für diese Szene sehr eindrückliche Texte an ihre Mutter, ihren Bruder oder die beste Freundin geschrieben und lasen diese auf der Bühne vor.

Beim Einstieg ins Berufsleben helfen

Die Theaterwerkstatt ist eine Kooperation der Muks mit dem Internationalen Bundes (IB), um junge Menschen zwischen 12 und 26 Jahren zu fördern, die nach einem Einstieg ins Berufsleben suchen. Lene Lennermann und Caroline Scheringer, Theaterpädagoginnen der Muks haben mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeinsam in rund vier Monaten das Thema erarbeitet. Auch das Bühnenbild haben die Teilnehmer zusammen mit Ines Unser, Bühnenbildnerin, erstellt – sehr einfach gehalten und damit sehr aussagekräftig. Das vielfältige Thema „Kommunikation“ hatten sie sich selbst ausgesucht und näherten sich ihm dann von verschiedenen Seiten mit ihren eigenen Ideen und Texten. In einer Schreibwerkstatt erstellten die jungen Leute ihre Texte, lernten aber auch beim freien Spiel zu improvisieren und aufeinander einzugehen. Besonders deutlich trat dies in der Szene „Kontrapunkt“ hervor, in der zwei Teilnehmer mutig mit einem Song auftraten und vier andere einen Tanz mit Stäben dazu aufführten, bei dem sie sehr behutsam aufeinander achten mussten, damit die Stäbe nicht herunterfielen.

„Ein Raum, wo man sich ausprobieren kann“

„Wir haben viel über uns selbst gelernt und über den Umgang miteinander“, war das einstimmige Fazit der Teilnehmer. „Unsere Theaterwerkstatt ist ein Raum, wo man sich ausprobieren kann und auch Fehler machen“, sagte Lennermann. „Diese Erfahrung war für die jungen Menschen sehr wichtig und hat sie in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt.“ Die Gruppe hatte sich in den ersten Einheiten schnell gefunden und bewies auch bei Teilnehmerwechseln eine hohe Integrationsfähigkeit. Es war die dritte Theaterwerkstatt dieser Art, die Muks und IB miteinander durchgeführt haben. Jedes Mal konnten sich Teilnehmer freuen, dass sie über dieses Projekt eine Arbeits- oder Lehrstelle gefunden haben.

Lehrstelle gefunden!

So auch dieses Mal, da eine Teilnehmerin beispielsweise eine Ausbildungsstelle als Krankenschwester fand. Bürgerstiftung und Stadt Bruchsal haben die Theaterwerkstatt für junge Erwachsene finanziell kräftig unterstützt. „Weil wir darin eine sinnvolle Investition in junge Menschen sehen, die neue Perspektiven erhalten für ihre Zukunft“, sagten Gilbert Bürk und Dorothee Eckes vom Vorstand der Bürgerstiftung. „Das ist das Ziel der Bürgerstiftung, Menschen zu eigenem Handeln zu befähigen.“ Das gemeinsame Projekt von Muks und IB ist Teil des Programms „Jugend stärken im Quartier“, das auch gefördert wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie aus dem Europäischen Sozialfonds.