„Kinder dürfen nicht unter Armut leiden“
„Wir müssen etwas gegen Not und Armut tun, die sich auch in Bruchsal zeigen“, sagten die Vorstände der Bürgerstiftung Bruchsal, nach dem Besuch des Bruchsaler Tafelladens im Jahr 2007. Das Ergebnis der Überlegungen war die Gründung des Netzwerks „Kinder in Not“ am 20. November 2008 mit Inge Ganter als ehrenamtlicher Projektkoordinatorin. Jetzt konnte das Netzwerk mit einem Festakt im Rathaus sein zehnjähriges Bestehen feiern.
Das damalige Ziel, nämlich, alle „Sozialakteure“ in Bruchsal, Verbände, Vereine, Dienststellen und private Akteure, zusammen zu bringen, um Armut bei Kindern zu lindern, wurde erreicht, wie die Anwesenheit der vielen Gäste eindrucksvoll bewies.
Das Netzwerk sollte dem Aufbau einer raschen Hilfe dienen in akuten Fällen. Die Bürgerstiftung bildet das finanzielle Rückgrat. Noch vor der offiziellen Gründung hatte sie fast 12.000 Euro Stiftungskapital für diesen Zweck zusammengetragen, um aus den Erträgen und zusätzlichen Spenden den Notfallfonds zu finanzieren. „‚Kinder in Not‘ verbindet Menschen, die sich für andere einsetzen zu einem zielgerichteten und vertrauensvollen Miteinander“, sagte Dagmar Jarczak vom Diakonischen Werk in Bruchsal bei ihrer Grußadresse.
Kinder der Jekasi-Chöre (Jeder kann singen) haben jetzt eine Danke-Schön-CD für die BürgerStiftung aufgenommen. Sie durften beim Festakt zum Jubiläum natürlich auch nicht fehlen.
„KoALa“ als wichtige Begegnungsstätte
Mit der Einrichtung von „KoALa“ (Kontak, Anlaufstelle, Laden) entstand in der Schwimmbadstraße eine einfache, aber wichtige Anlauf- und Begegnungsstätte mit einem Lager für gebrauchte Kleidung und Alltagsgegenstände. Der Tafelladen im ehemaligen Bruchsaler Schlachthof bekam die Abteilung „Kinderland“, wo man „alles rund ums Kind“ für wenig Geld erwerben kann. Sabina Stemann-Fuchs, Vorsitzende des Caritasverbands Bruchsal, beschrieb anlässlich des Festaktes weitere konkrete Hilfen des Netzwerks wie persönliche Sozialberatung und rasche Hilfe in Notlagen. Seit der Gründung hat die Bürgerstiftung fast 170 Anträge auf konkrete Hilfe erfüllt und dabei einen Betrag von mehr als 21.000 Euro aufgewendet. Das Prinzip der Bürgerstiftung und damit auch des Netzwerks ist immer Hilfe zu Selbsthilfe.
Bürgerstiftung und Netzwerk als letzter Rettungsanker
„Leistungen des Netzwerks sind der letzte Rettungsanker, wenn es keine andere Hilfe gibt“, sagt Gilbert Bürk, Vorstand der Bürgerstiftung. Die Stiftung gehe sehr verantwortungsvoll mit den Spendengeldern um, immer in dem Bemühen, eine dauerhaft wirksame und effiziente Hilfe zu leisten. Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick dankte allen Beteiligen für Ihr großes ehrenamtliches Engagement in diesem Netzwerk. „Am liebsten wäre es mir aber, wenn wir das Netzwerk auflösen könnten, weil es nicht mehr benötigt wird“, sagte sie. Inge Ganter erhielt als Anerkennung für ihr vielfältiges zeitintensives Engagement im Netzwerk aus der Hand von Gilbert Bürk und Dorothee Eckes den Stiftungsaward. „Ohne Ihre Unterstützung wäre das Netzwerk, so wie es heute wirkt, nicht möglich gewesen“, sagte er.
Anträge an das Netzwerk auf Hilfe können an Inge Ganter im Rathaus gestellt werden unter der Telefonnummer 07251/795697 oder per E-Mail an inge.ganter@bruchsal.de