Stirumschule Theaterstück

Stirumschüler präsentieren ihr selbst entwickeltes Theaterstück auf der MuKs-Bühne

„Findet den Code“, heißt die Aufforderung, um eine Bombe in der Bibliothek zu entschärfen. „Findet den C.O.D.E.“ hieß auch die Szenenfolge mit Musik, die Stirumschüler auf der Kulturbühne der Musik- und Kunstschule Bruchsal (MuKs)in der Moltkestraße aufgeführt haben. Buchstaben mussten sie sortieren für den Code und es ergab sich „NASE“ – falsch, die Bombe tickte weiter. „AMEISE“ – und die Bombe tickte weiter – Erst mit „GEMEINSAM“ hatten die Schüler den Code geknackt und die Bombe war in letzter Sekunde ausgeschaltet. Acht Monate haben die Schüler an dem Stück gearbeitet, darunter auch solche, die aus der Pestalozzischule kamen und einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben.

Gemeinsam Gegensätze in einem Theaterstück verarbeitet

Thema war „Gegensätze“ wie laut und leise, hell und dunkel, viel und wenig, Katze und Maus, Zombie und Mensch, schwarz und weiß. In der Auseinandersetzung mit diesen Gegensatzpaaren entstanden dann die Szenen. Dabei kristallisierte sich das Codewort „gemeinsam“ heraus. Gemeinsam haben die Schüler das Stück erarbeitet. Gemeinsam haben sie geprobt. Gemeinsam erste Schritte auf der Bühne gemacht und gemeinsam sich getraut, einem Publikum etwas vorzuspielen. Dabei war kein Unterschied zu merken zwischen Schülern mit Förderbedarf und denen ohne, zwischen den zurückhaltenden und den mutigen. Das Theaterspielen hat den Jugendlichen Mut gemacht, sich auszuprobieren und der Applaus nach der Aufführung war verdienter Lohn für acht Monate Arbeit und Proben. „Die Schüler haben an Selbstvertrauen gewonnen und in ihrer Persönlichkeit“, sagt Harald Böhm, einer der Lehrer, die das Projekt begleitet haben. Für die Teilnahme gab’s ein Zertifikat, das den Schülern unter anderem „eigenverantwortliches, zielführendes und teamorientiertes Handeln“ bescheinigt sowie eine Verbesserung der Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit, der Selbstreflexion und des Denkens in ungewöhnlichen und kreativen Ansätzen. Dies kann bei späteren Bewerbungen sehr von Vorteil sein. Auch Susanne Hirsch, die Leiterin der Pestalozzischule war hoch erfreut darüber, was ihre Ehemaligen, die jetzt in eine Inklusionsklasse der Stirumschule gehen, geleistet haben und über ihre Veränderung zum Positiven. Sie bedauerte allerdings, „dass mit der Beendigung der Werkrealschule in der Stirumschule künftig ein geeigneter und eingespielter Partner für unsere Schule entfällt.“ Das Theaterprojekt der Stirumschule mit der MuKs wurde von pädagogischen und künstlerischen Kräften intensiv betreut, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Finanziell unterstützt haben dies die Stadt Bruchsal und auch die Bürgerstiftung Bruchsal. „Wir helfen immer gerne, wenn es um junge Menschen geht und um deren persönliche Entwicklung, damit sie fit werden für die Zukunft“, sagten Gilbert Bürk, Vorstand der Bürgerstiftung und Inge Ganter, verantwortlich für die kommunale Jugendpflege der Stadt Bruchsal.